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![]() | Entwicklung Option/Optionsschein – ähnliche Finanzinstrumente mit grundlegendem Unterschied INHALTSVERZEICHNIS |
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1. | Grundlagen von Optionen und Optionsscheinen > |
2. | Unterschied zwischen Optionen und Optionsscheinen > |
3. | Vorteile von Optionen und Optionsscheinen > |
4. | Nachteile von Optionen und Optionsscheinen > |
5. | Entwicklung Optionsschein: diese Faktoren sind wichtig > |
6. | Indikatoren für die Preisentwicklung von Optionen/Optionsscheinen > |
7. | Mathematische Modelle für Optionen und Optionsscheine > |
8. | Fazit: Entwicklung Optionsschein – Berücksichtigung von unterschiedlichen Faktoren möglich. > |
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Unser Tipp - Die besten CFD AngeboteOptionsscheine und Optionen sind derivative Finanzinstrumente, deren Wert sich in Abhängigkeit vom zugrunde liegenden Basiswert ergibt bzw. davon abgeleitet wird. Während Optionen jedes beliebige Finanzinstrument wie beispielsweise Aktie, Rohstoff, Index oder ETF als Grundlage haben können, werden Optionsscheine nur auf Aktien vom bestimmten Unternehmen ausgegeben. Die beiden Finanzprodukte besitzen jedoch viele Ähnlichkeiten. Sie besitzen einen Ausübungspreis, ein Verfallsdatum sowie weitere ähnliche Eigenschaften, weshalb ihre Entwicklung mithilfe von gleichen mathematischen Modellen und statistischen Instrumenten verfolgt und analysiert werden kann.
Ein Optionsschein bzw. eine Option gibt dem Inhaber das Recht, verpflichtet ihn aber nicht dazu, innerhalb eines bestimmten Zeitraums Wertpapiere von einem Unternehmen zu einem bestimmten Ausübungspreis zu erwerben oder zu veräußern. Wenn mit einem Optionsschein Aktien gekauft werden, dann wird dieser als Call, umgekehrt als Put, bezeichnet. Der Anleger handelt in beiden Fällen mit Aktien dieses Unternehmens und die daraus resultierenden Erlöse stellen eine zusätzliche Kapitalquelle für dieses Unternehmen dar. Obwohl Optionsscheine als Handelsinstrument mittlerweile an Bedeutung eingebüßt haben, ist es dennoch essenziell, ihr Konzept zu verstehen, insbesondere wie sie sich von Optionen unterscheiden und wie sie bewertet werden. Das ist vor allem dann hilfreich, wenn ein Unternehmen, dessen Aktien Sie bereits besitzen, auch Optionsscheine zum Kauf anbietet. Wie bei Optionen, gibt es bei Optionsscheinen zwei unterschiedliche Kategorien. Amerikanische Kontrakte können während ihrer Laufzeit zum beliebigen Zeitpunkt bis zum Verfallsdatum ausgeübt werden. Europäische Optionsscheine dagegen können lediglich ab Verfallsdatum geltend gemacht werden. Wenn ein Anleger den Optionsschein ausübt, dann erhält er neu ausgegebene Aktien. Er hat aber kein Recht auf Gewinnbeteiligung an diesem Unternehmen und bekommt daher keine Dividende. Auch ein Stimmrecht wird mit Optionsscheinen nicht ermöglicht. Gewöhnlicherweise nutzen Anleger diese Finanzinstrumente, um Ihre Position weiter auszubauen oder sich gegen mögliche Abwärtstrends bzw. andere Risiken auf Märkten abzusichern. Optionsscheine sind mittlerweile auf dem amerikanischen Markt nicht mehr weit verbreitet, während sie in Asien und Europa noch gern gehandelt werden.
Obwohl Optionsscheine und Optionen in vielen Aspekten Ähnlichkeiten aufweisen, unterscheiden sie sich dennoch nicht unerheblich voneinander. Daher ist es wichtig, Unterschiede bezüglich folgender Faktoren zu erkennen und zu verstehen:
Es besteht eine Reihe von Vorteilen, die mit Optionsscheinen verbunden sind. Kommen. Mit diesen Finanzinstrumenten ist es möglich, höhere Gewinne mit wenig Kapitaleinsatz zu erzielen. Falls Sie beispielsweise 1.000 EUR in eine Aktie investieren möchten, deren Wert bei 100 EUR liegt, dann können Sie für dieses Geld nur 10 Aktien kaufen. Wenn Sie sich jedoch für einen Optionsschein entscheiden, der mit 10 EUR bepreist wurde, dann können Sie 100 Optionsscheine mit gleichem Investitionskapital erwerben und von günstigen Aktienkursbewegungen profitieren. Ausgehend von der Tatsache, dass Optionspreise vergleichsweise niedrig sind, während der Hebel und Gearing, das sie bieten, vergleichsweise hoch sind, werden mit diesen Finanzinstrumenten auch höhere Gewinne ermöglicht. Zwar erfahren Aktien- und Optionsscheinpreis ähnliche Bewegungen in absoluten Werten, jedoch wird der prozentuale Gewinn aufgrund von anfänglichen Preisdifferenzen zwischen dem Aktienkurs und dem Ausübungspreis bei Optionsscheinen deutlich höher ausfallen.
Falls beispielsweise der Wert einer Aktie von 100 EUR auf 150 EUR steigt, dann bringt es eine prozentuale Wertveränderung von 50 % mit sich. Gleichzeitig steigt der Wert vom Optionsschein von 5 EUR auf 10 EUR, was eine prozentuale Veränderung von 100 % bedeutet. Wenn wir nun beispielsweise 100 durch 5 teilen, dann bedeutet 20 der Hebelfaktor, welchen dieser Optionsschein bietet.
In Zeiten der Marktturbulenzen sind mit Optionsscheinen bei einem Bullenmarkt höhere Gewinne und bei einem Bärenmarkt bessere Absicherungen möglich. Dies erklärt sich dadurch, dass bei fallenden Kursen der zugrunde liegenden Aktien die verhältnismäßig günstigeren Optionsscheine nicht so viele Verluste mit sich bringen wie Wertpapiere.
CFD
Wie jedes andere Finanzinstrument haben auch Optionsscheine ihre typischen Nachteile. So kann das bereits bei Vorteilen erwähnte Gearing bzw. ein hoher Hebel auch zum Nachteil einer Investition werden. Wenn wir das obige Beispiel mit einer hundertprozentigen Wertsteigerung der gehandelten Option umkehren, weil es statt Kurssteigerung zu einem Rückgang des Aktienkurses kommt, dann würde der prozentuale Verlust bei Optionsscheinen deutlich höher liegen, als es bei zugrunde liegenden Aktien der Fall sein wird.
Weiterhin kann es aufgrund von Kursschwankungen vorkommen, dass der Wert eines Optionsscheins gerade in dem Moment abnimmt, wenn dieser sich kurz vor dem Verfallsdatum befindet. Im schlimmsten Fall kann der Wert auf Null sinken, weshalb der Optionsschein wertlos verfallen würde.
Des Weiteren hat der Inhaber eines Optionsscheins kein Stimmrecht und folglich kein Mitspracherecht bei der Entwicklung eines Unternehmens und das, obwohl der Wert seiner Optionsscheine unmittelbar von Entscheidungen und Richtlinien des Unternehmens abhängig ist. Auch die Auszahlung der Dividende ist mit einem Optionsschein nicht möglich.
Aufgrund ihrer begrenzten Verwendungsmöglichkeiten bieten Optionsscheine auch deutlich weniger Handlungsstrategien als Optionen. Folglich sind Optionen vergleichsweise vielseitigere Finanzinstrumente, welche auch an einer Vielzahl von Börsen angeboten werden bzw. bei Online Brokern verfügbar sind, während Optionsscheine ausschließlich außerbörslich verkauft werden.
Ein weiterer Nachteil ist die Tatsache, dass der Handel mit Optionsscheinen auf weniger liquidem Märkten stattfindet, weil Optionsscheine nicht so häufig verbreitet sind wie andere Handelsinstrumente. Dementsprechend sind diese Finanzkontrakte nur begrenzt verfügbar und bieten eingeschränkte Handelskapazitäten, was gezielte Investitionen in sie deutlich schwieriger macht.
Der Wert eines Optionsscheins wird insbesondere durch folgende Faktoren beeinflusst:
Es gibt eine Reihe von unterschiedlichen Faktoren, mit deren Hilfe sich die Entwicklung von Optionen bzw. Optionsscheinen bewerten lässt. Zunächst haben Optionsscheine einen sogenannten inneren Wert. Falls der Aktienkurs über dem Ausübungspreis des Optionsscheins liegt, entspricht dieser innere Wert der Differenz zwischen dem Kurs sowie dem Preis. Einzige Ausnahme ist nur dann möglich, falls eine Vereinbarung darüber getroffen wurde, dass der Optionsschein für Aktien nicht eins-zu-eins ausübbar ist. Beim inneren Wert handelt es sich somit um die untere Schranke für den Markpreis des jeweiligen Optionsscheins. Denn würde der Marktpreis noch weiter fallen, dann könnte der Anleger Optionsscheine erwerben und sofort ausüben, um Gewinne zu erzielen. Wie Optionen haben auch Optionsscheine einen Zeitwert. Je weiter das Verfallsdatum in der Zukunft liegt, desto höher ist der Zeitwert. Denn je länger der Optionsschein noch existiert, desto mehr Chancen hat ein Anleger darauf, dass der Aktienwert irgendwann in Zukunft steigen würde. Für die Berechnung des Optionspreises muss weiterhin die historische sowie implizite Volatilität berücksichtigt werden. Diese Größen geben gemeinsam eine Auskunft darüber, inwiefern die Kursschwankungen der Aktie sich auf den Optionspreis auswirken können. Auch aktuelle Zinssätze können sich auf Optionspreis auswirken. Denn je höher der Zinssatz, desto sinnvoller ist es, den Optionsschein zu halten und nicht den vollen Ausübungspreis zu bezahlen, um Aktien zu kaufen bzw. zu verkaufen.
Weitere verlässliche Indikatoren für die Preisentwicklung von Optionen bzw. Optionsscheinen sind sogenannte Griechen. Sie werden so genannt, weil ihnen griechische Buchstaben zugeordnet werden. Die am häufigsten verwendete Variable ist Delta, welche eine mögliche Änderung des Optionsscheinpreises angibt, die bei einer Änderung der zugrunde liegenden Aktie auftreten kann. Der Wert von Delta liegt betragsmäßig zwischen 0 und 1. Wenn sich beispielsweise der Optionsscheinpreis um 0,5 Cent ändert, falls sich der Aktienkurs um 1 EUR bewegt hat, dann besitzt dieser Optionsschein ein Delta von 0,5. Dabei ist Delta keine statische Variable, sondern ändert sich ständig bei Kursschwankungen. Theta versucht, den Zeitverfall eines Optionsscheins zu berücksichtigen, und misst die Rate, mit welcher sich der Preis vom Optionsschein infolge seines Zeitverfalls ändert. Mit Theta kann bei mathematischen Modellen berücksichtigt werden, mit welcher Geschwindigkeit der Optionsschein im Wert verliert, je näher das Verfallsdatum rückt. Entsprechend vorsichtig sollten Sie als Händler sein, wenn Sie mit Optionsscheinen handeln, die sich kurz vor dem Auslaufen befinden. Die Volatilität von Aktien wird mit Vega angegeben. Sie misst den Betrag, um welchen der Optionsschein im Wert zu- bzw. abnimmt, falls die zugrunde liegende Aktie von Kursschwankungen betroffen wird. Volatilität kann sich entscheidend auf die Entwicklung der Preise von Optionen bzw. Optionsscheine auswirken und wird daher möglichst genau analysiert. Die Sensitivität der Optionsscheine gegenüber Zinsänderungen wird mit Rho angegeben. Es macht sich insbesondere dann bemerkbar, wenn Zinssätze deutlich steigen, weil dies einen Preisunterschied zwischen Put und Call Optionen mit sich bringt.
Die oben geschilderten Variablen für Preisbestimmung von Optionen liefern die Grundlage für zahlreiche mathematische Modelle wie beispielsweise das Black-Scholes-Preismodell, welches sich als gängige Standardmethode für die Bestimmung eines optimalen Optionspreises etabliert hat. Der Preis für eine Put Option sowie für eine Call Option wird nach zwei unterschiedlichen Formeln unter Einbezug von relevanten Faktoren berechnet. Das Black-Scholes-Preismodell geht von der Annahme aus, dass eine Option erst nach ihrem Ablauf ausgeübt werden kann. Außerdem müssen der jeweilige Zinssatz sowie die Volatilität des Basiswerts im vorgegebenen Zeitraum konstant bleiben. Überdies wird angenommen, dass für die zugrunde liegende Aktie keine Dividende ausgezahlt wird.
Auch Optionsscheine können mit diesem Modell bewertet werden, dabei müssen jedoch einige Anpassungen an Parametern stattfinden. Denn bei der Ausübung von Optionsscheinen gibt das Unternehmen neue Aktien zum Ausübungspreis aus. Daraus resultiert eine Zunahme der Aktienmenge, was den Aktienwert erhöht. Diese Veränderung muss entsprechend berücksichtigt werden, indem ein neuer Parameter Alfa eingeführt wird, welcher den prozentuellen Unternehmenswert in Bezug auf Optionsscheine repräsentiert. Weiterhin gibt es eine Modifikation des mathematischen Modells, das absolute Werte anstatt von Stückzahlen verwendet, um Verbesserungseffekte besser berücksichtigen zu können. So wird der aktuelle Aktienkurs zum Unternehmenswert abzüglich Schulden, der von Investoren durch Optionsscheine anteilig erworben werden kann. Der Ausübungspreis wird seinerseits zum gesamten Ausübungsbetrag des Optionsscheins. Dabei muss Beachtung finden, dass der Inhaber des Optionsscheins einen bestimmten Teil seines Geldvermögens, nämlich die Prämie, quasi „an sich selbst“ transferiert, da die Ausübung des Optionsscheins einen Wertzuwachs des Unternehmens bedeutet.
Mit Optionen und Optionsscheinen können Sie als Investor Wertpapiere kaufen bzw. verkaufen. Der einzige Unterschied zwischen beiden Finanzinstrumenten liegt in der Tatsache, dass Optionsscheine von einem Unternehmen angeboten werden, welches sich daraus bestimmte Erlöse erhofft. Zwar besitzen Sie damit Ansprüche auf Aktien dieses Unternehmens, haben jedoch weder ein Stimm- noch ein Gewinnbeteiligungsrecht. Weiterhin unterscheiden sich Optionsscheine und Optionen im Hinblick auf die Laufzeit, das jeweilige Preismodell und Gestaltung der zugrunde liegenden Verträge. Im Vergleich zu anderen Finanzinstrumenten ermöglichen Optionsscheine deutliche Vorteile. Zum einen bieten sie höhere Gewinnmöglichkeiten mit vergleichsweise geringem Kapitaleinsatz, zum anderen lassen sie sich flexibler handeln. Doch auch spezifische Nachteile können die Anleger mit ihnen erfahren. Bei ungünstigen Marktbedingungen können aus hohen Gewinnen schnell hohe Verluste werden. Auch die Tatsache, dass die Laufzeit begrenzt ist, kann sich für den Anleger als sehr ungünstig erweisen, falls der Optionsscheinwert kurz vor seinem Ablauf deutlich abnimmt. Die Entwicklung von Optionsscheinen wird durch eine Reihe von Faktoren beeinflusst. Dazu zählen insbesondere der innere Wert sowie der Zeitwert dieser Instrumente. Auch die Volatilität muss bei der Analyse berücksichtigt werden. Zusammen mit Griechen sind verlässliche mathematische Modelle möglich, welche eine wichtige Hilfestellung für Preisbildung von Optionen und Optionsscheinen bieten. Ein wichtiges Modell, welches sich auf dem Markt etabliert hat, ist dabei das Black-Scholes-Preismodell, das unter Annahme, dass diese Finanzinstrumente erst nach Ablauf ausgeübt werden, genaue Preisberechnungen ermöglicht.