AKTIENDEPOT FÜR KINDER: SINNVOLLE INVESTITION IN DIE ZUKUNFT?

Wer Kinder hat, weiß, dass diese Geld kosten. Und je älter Kinder werden, desto mehr steigen auch ihre Ansprüche. Nicht zuletzt stehen nach dem Schulabschluss viele Entscheidungen an. Ausbildung, Studium, Auslandsaufenthalt und/oder die erste eigene Wohnung? Wer bezahlt den Führerschein und wer kauft das Auto? Um deinem Kind und dir den Start in die Selbständig- und Volljährigkeit auch finanziell zu erleichtern, macht es Sinn, sich bereits frühzeitig Gedanken um die Finanzierung dieser Ausgaben zu machen. Aber welche Sparmöglichkeiten kommen in Frage? Ist in Zeiten niedriger Guthabenverzinsungen das Aktiendepot für Kinder eine lohnenswerte Alternative? Wie sicher ist diese Anlage überhaupt und worauf ist bei der Eröffnung eines Aktiendepots für Kinder zu achten? Alles rund um das Thema Aktiendepot für Kinder erfährst du auf dieser Seite von Qomparo.

Das Wichtigste auf einen Blick

  • Hohe Renditechancen bei langfristiger Sparanlage.
  • Die Depoteröffnung und -führung ist bei vielen Anbietern kostenlos.
  • Der Handel von hoch spekulativen Produkten ist in der Regel ausgeschlossen und schützt so das Vermögen des Kindes vor hohen Verlusten.
  • Aktienfonds streuen das Kapital und mindern so das Verlustrisiko, aber auch Renditechancen.
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Mit einem Aktiendepot ertragreich in die Zukunft investieren?

Taschengeld, Geburtstag, Konfirmation, Weihnachten, Schülerjob – Gelegenheiten und Möglichkeiten gibt es viele, durch die Kinder Geld erhalten können. Wieso dieses Geld nicht sparen und in die Zukunft investieren? Eltern, Paten und Großeltern suchen ebenfalls häufig nach Möglichkeiten, wie sie für die Zukunft des Kindes finanziell vorsorgen können. Sparbücher, Tagesgeld- oder Festgeldkonten lassen angesichts der Niedrigzinspolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) derzeit daran zweifeln, die ertragreichste Anlageform zum langfristigen Vermögensaufbau zu sein. Welche Renditechancen bieten Aktiendepots für Kinder dagegen?

Einige Banken und (Online-)Broker haben Aktiendepots für Kinder in ihr Portfolio mitaufgenommen. Die meisten Kinderdepots können kostenlos bzw. günstig eröffnet und verwaltet werden. Kosten für einen Trade liegen meist zwischen vier und zehn Euro. Diese Gebühren eines Depots für Kinder unterscheiden sich häufig nicht von den Kosten eines herkömmlichen Aktiendepots.

Angeboten werden der Handel mit Aktien, Fonds und Anleihen, die auch mit Sparplänen kombiniert werden können. Hier können dann Eltern, Großeltern, Paten oder andere Verwandte regelmäßig monatliche Einzahlungen auf das Aktiendepot vornehmen. Die comdirect zeigt anhand ihrer Beispielsrechnung, welche Renditechancen nach 15 Jahren bei einem monatlichen Sparbetrag von 50 Euro möglich sind. Selbstverständlich ist dies kein garantierter Betrag, der von einer jährlichen Nettowertsteigerung von vier Prozent p.a. ausgeht. Diese Wertsteigerung kann im konkreten Fall auch über bzw. unter vier Prozent liegen.

Auch Kinder können einen Steuerfreibetrag in Höhe von 801 Euro pro Jahr geltend machen, sofern das Aktiendepot unter dem Namen des Kindes geführt ist. Auch ist daran zu denken, dass ein Freistellungsauftrag für Kapitalerträge bei der Bank zu beantragen ist. Wird dies unterlassen, werden Steuern in Höhe von 25 Prozent automatisch von der Bank an das Finanzamt abgeführt. Kinder genießen aber ferner noch einen grundsätzlichen Steuerfreibetrag von etwas über 8.000 Euro.

INTERESSANT ZU WISSEN!
Ein weiterer Vorteil eines Kinderdepots ist, dass Kinder, sofern sie alt genug sind, sich schon früh mit dem Börsenhandel bekannt machen und deren Funktionsweise kennenlernen können. So erlernen sie frühzeitig wirtschaftliches Handeln und den verantwortungsbewussten Umgang mit Geld. Eine überdurchschnittliche Rendite auf langfristige Sicht bieten Aktiendepots darüber hinaus. Auf was du dennoch achten solltest, um das bestehende Risiko eines Verlustes zu minimieren, erfährst du im nachfolgenden Abschnitt.

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Wie risikoreich ist ein Aktiendepot für Kinder?

Aktiendepots – auch für Kinder – sind immer mit einem erhöhten Risiko des Kapitalverlusts, aber auch mit höheren Renditemöglichkeiten verbunden. Kursschwankungen und Kursverluste lassen sich hinsichtlich des Handels mit Aktien nicht vermeiden. Da es sich bei Aktien grundsätzlich aber um langfristige Investitionen handelt, können diese negativen Verläufe in der Regel über die Zeitdauer der Anlage wieder ausgeglichen werden. Deshalb macht es auch keinen Sinn, einen festen Termin für die Auflösung bzw. den Verkauf des Aktiendepots im Auge zu haben. Es ist eben gerade nicht garantiert, dass zu diesem Zeitpunkt auch der beste Verkaufstermin für das Aktiendepots eintritt. Nachfolgende Abbildung zeigt aber, dass Aktienanlagen über lange Sicht – im Vergleich zu anderen Sparanlagen – hohe Erträge erwirtschaften. So kann es in der Tat sinnvoll sein, frühzeitig ein Aktiendepot für dein Kind zum langfristigen Vermögensaufbau zu eröffnen.

Um das Kapital von Minderjährigen zu schützen, ist der Handel mit hoch spekulativen Handelsprodukten – also Produkten mit einem erhöhten Risiko – überwiegend ausgeschlossen. Darunter fallen unter anderem

  • Optionsscheine
  • Finanztermingeschäfte
  • Auslandsgeschäfte
  • Handel mit CFDs
  • Intraday-Trading etc.

Um weiterhin das Risiko von Kapitaleinbußen oder gar –verlusten zu minimieren, ist es ferner ratsam, in Aktien von soliden Unternehmen mit gut einschätzbaren Kurswerten zu investieren. Sicher wird die Rendite hier dann nicht ganz so hoch ausfallen, schont aber auch das Vermögen deines Kindes. Wenn du temporäre und/oder stärkere Schwankungen nicht in Kauf nehmen möchtest, empfiehlt es sich, auf Aktienfonds auszuweichen.

TIPP!
Nicht zuletzt ist es auch sinnvoll, das Vermögen deines Kindes nicht allein in ein Aktiendepot zu investieren. Sie lohnen sich zwar langfristig und stellen daher für kurzfristige Geldanlagen keine günstige Alternative dar. Tagesgeldkonten hingegen garantieren flexible Liquidität und Sicherheit – wenn auch bei geringeren Renditechancen.

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Das JuniorDepot von comdirect

Mit dem JuniorDepot der comdirect ist es möglich, nach einem Wertpapiersparplan schon ab einem Betrag von 25 Euro monatlich, zweimal im Monat oder auch vierteljährlich über das Depot zu sparen. Darüber hinaus sind auch Einmalanlagen (etwa größere Geldgeschenke) mit einer Mindesteinlage von 500 Euro möglich.

Beim Fonds-Sparen entfallen die Transaktionskosten und der Ausgabeaufschlag, wenn es sich um Aktions-Fonds für Wertpapiersparpläne oder Einmalanlagen handelt. Für EFT-Sparen – sogenannte Indexfonds -, die die Wertentwicklung eines Indexes oder bestimmte Themen abbilden, fallen keine Orderentgelte an, wenn es sich um Aktions-EFTs in einem Wertpapiersparplan handelt. Ansonsten fallen folgende Gebühren an:

Das Aktiendepot für Kinder ist im ersten halben Jahr kostenlos, ebenso auch dann, wenn quartalsweise mindestens zwei Transaktionen ausgeführt werden. Ist ein Wertpapiersparplan aufgestellt worden, gilt die Gebührenfreiheit für das Depot ebenfalls. 1,95 Euro fallen an, wenn vorstehende Bedingungen unerfüllt bleiben.

Um ein JuniorDepot bei der comdirect zu eröffnen, gehst du folgendermaßen vor:

  1. Der Antrag muss ausgefüllt, ausgedruckt und von beiden Eltern unterschrieben werden.
  2. Eine Kopie der Geburtsurkunde des Kindes und für Kinder ab 16 Jahren muss eine Kopie des Personalausweises dem Antrag beigefügt werden.
  3. Die Identitätsprüfung per PostIdent-Verfahren beider Eltern muss in einer Filiale der Deutschen Post stattfinden, die die Bestätigung unmittelbar an die comdirect versendet.
  4. Nach der Prüfung aller Unterlagen durch die comdirect wird das JuniorDepot eröffnet.
  5. Unterlagen mit Depotnummer, Daten zum Verrechnungskonto und PIN werden den Eltern übersandt.

TIPP!
Ein Aktiendepot sollte nur ein Teil der Sparstrategie für dein Kind sein. Eine Verteilung des Vermögens ist in der Regel immer ratsam, so dass beispielsweise auch in Zeiten unvorhersehbarer Ereignisse schnell liquide Mittel zur Verfügung stehen. Darüber hinaus mindern andere Geldanlagen das Verlustrisiko.

Bilderquelle: shutterstock.com