ROHSTOFF FUTURES AN DER BÖRSE HANDELN: SO GEHT’S RICHTIG

Die Nachfrage nach Rohstoffen als Anlageprodukt steigt derzeit stetig an. Das liegt vor allem daran, dass der Handel mit Grundstoffen langfristig Gewinne verspricht. Daher macht es durchaus Sinn, Finanzprodukte wie Rohstoff Futures ETFs dem eigenen Portfolio hinzuzufügen. Doch einigen Anlegern fehlt es an Kenntnissen in Bezug auf Terminwarengeschäfte. Daher ist es vielfach schwierig, die richtigen Finanzprodukte zu finden. Die Frage, welche Produkte lohnenswert sind und in welcher Form diese angelegt werden sollten, beschäftigt Händler insbesondere in der Einstiegsphase. Doch auch später, wenn das Depot geändert werden soll, ist es von Vorteil, einige Unklarheiten aufzulösen. Wie funktionieren Rohstoff Futures eigentlich und wo werden diese gehandelt? Im Folgenden gibt es Antworten auf einige wichtige Fragen. Außerdem werden Handelsstrategien für Rohstoff-Futures vorgestellt.

  • Langfristig in Rohstoff Futures investieren
  • Das eigenen Portfolio mit Grundstoff Futures erweitern
  • Vorteil durch Kenntnisse den Handel mit Futures
  • Handelsstrategien für Rohstoff-Futures nutzen

Die wichtigsten Basiswerte für Rohstoff Futures für Privatanleger

Am Markt gibt es viele Basiswerte für Rohstoffe, die jeden Tag an der Börse gehandelt werden. Für Einsteiger ist es von Vorteil, die wichtigsten Werte zu kennen, um sich einen umfassenden Überblick über den Handelsmarkt zu verschaffen. Dabei lassen sich die Handelsprodukte in drei Hauptgruppen unterteilen:

  • Agrarrohstoffe wie Weizen, Mais, Kaffee, Kakao oder Zucker
  • Industriemetalle wie Aluminium, Kupfer, Blei oder Zink
  • Energieträger wie Öl, Gas oder Ethanol

Unterdessen lassen sich Industriemetalle noch weiter unterteilen: Denn Edelmetalle wie Gold, Silber, Kupfer oder Platin stellen eine Untergruppe der Metallarten dar. Des Weiteren werden Güter wie Kaffee oder Kakao den sogenannten Softs zugeordnet. Die meisten Einsteiger handeln am liebsten mit Gold, Silber oder Kupfer. Daneben gehört Öl zu einem der am häufigsten gehandelten Produkte. Alleine die Heizöl-Periode kann von Anlegern gut eingeschätzt werden. Wer nach der jeweiligen Saison handeln möchte, findet beim Heizöl die besten Voraussetzungen dafür.

Das zeigt sich insbesondere in einem Rohstoff Future Beispiel: Sobald es draußen kälter wird, füllen die Hausbesitzer ihre Öltanks nach, dadurch steigt die Nachfrage nach Heizöl an. Im Sommer bei heißen Außentemperaturen ist die Nachfrage eher gering. Findige Händler in Deutschland sowie in anderen Ländern der Erde erwerben ihre Rohöl Futures während der Hitzeperiode und versuchen ihre Futures zu einem guten Preis in der Wintersaison zu handeln. 

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Rohstoff Future Beispiel: Soft Commodities und Hard Commodities

Die Gruppe der Agrarrohstoffe nimmt eine Sonderstellung unter den Rohstoffen ein. Diese Sparte wird auch oft als „Soft Commodities“ bezeichnet. Darunter werden insbesondere alle nachwachsenden Rohstoffe zusammengefasst, die geerntet werden können. Doch neben den pflanzlichen Erzeugnissen werden den Soft Commodities ebenso tierische Produkte zugeordnet. Insbesondere die Soft Commodities gehören zu den stark volatilen Handelsgütern am Markt. Das liegt daran, dass ihre Verfügbarkeit zum Teil oft von der Saison abhängt. Die Erzeugnisse unterliegen zudem einem Verfallsdatum.

Rohstoff Future Beispiel – Soft Commodities:

Ein Bauer benötigt etwa acht Monate für die Aufzucht seiner Schweine. Die Preise steigen während der ersten Aufzuchtperiode stetig an, bis sie durch eine starke Nachfrage zum Verkaufsdatum eine stattliche Höhe erlangt haben. Während des Verkaufs stellt sich heraus, dass das Angebot hoch ist, da der Bauer fleißig an der Aufzucht gearbeitet hat. Das ist ein häufiges Problem der Bauern, weswegen sie den Bestand künstlich dezimieren, um die Preise auf einem bestimmten Niveau zu behalten. Daher werden im nächsten Zyklus weniger Schweine gezüchtet, damit die Bauern mehr Geld pro Schwein erhalten. Da die Nachfrage nunmehr hoch ist sowie das Angebot gering, werden in der nächsten Saison wieder mehr Tiere produziert sowie zum Verkauf angeboten. Dieser Zyklus wird unter Händlern häufig als ‚Schweinezyklus‘ bezeichnet. 

Rohstoff Future Beispiel – Hard Commodities:

Im Gegensatz zu den Soft Commodities enthalten die Hard Commodities hauptsächlich abbaubare Grundstoffe wie Metall oder Kohle sowie extrahierte Stoffe wie Öl beziehungsweise Gas. Diese Stoffe besitzen kein Verfallsdatum und werden, nachdem sie abgebaut wurden sofort gelagert. 

Ein Rohstoff Future Beispiel für diese Gruppe der Grundstoffe ist Metall. Insbesondere zur heutigen Zeit wird immer mehr Wert auf erneuerbare Energien gelegt. Daher werden vermehrt Elektroautos oder Solaranlagen produziert. Metalle wie Aluminium, Kupfer, Zink sowie Blei bekommen dadurch eine hohe Bedeutung, da sie häufig für die Produktion verwendet werden. Bei einer hohen Nachfrage steigt jedoch ebenso der Preis an. Wer sich also mit den Industrieprodukten wie Batterien sowie Solarzellen gut auskennt, kann gute Gewinne bei einer Investition in Rohstoffe erzielen.

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Wie funktionieren Rohstoff Futures?

Die Frage, ‚wie funktionieren Rohstoff Futures‘ lässt sich nicht einfach beantworten. Bei Futures handelt es sich um sogenannte Terminwarengeschäfte. Das bedeutet, dass die Güter zu einem festgelegten Kurs gekauft werden und bis zu einem bestimmten Datum zu einem vorher bestimmten Preis wieder verkauft werden. Diese Art der Geschäftsvereinbarungen ist bereits bekannt, seit Menschen Handel betreiben. Denn sowohl für den Käufer als auch für den Verkäufer ergeben sich daraus einige Vorteile. Der Verkäufer ist sich darüber bewusst, dass er seine Ware bereits los ist, bevor diese auf den Markt gebracht wird. Hingegen interessiert den Käufer vor allem der Preis. Steigt dieser in der Zwischenzeit an, kann der Händler die Ware gewinnbringend verkaufen. Fällt der Preis jedoch ab, ist der Käufer dennoch an den Preis gebunden und macht ein Verlustgeschäft. Falls also zum Zeitpunkt des vereinbarten Termins die Nachfrage nach dem Produkt nicht so stark ausfällt wie erwartet, wird der Investor sich überlegen, ob er sein Geld in der nächsten Saison wieder in dasselbe Gut anlegt. Früher wurden die Produkte selber gehandelt. Das bedeutet jedoch, dass ein Anleger, der mit Agrarprodukten Handel betrieb, diese in riesigen Silos vorhalten oder die Goldbarren bei der Bank deponieren musste. Die Kosten für die Lagerung konnten den erzielten Gewinn beachtlich schmälern. Die Waren mussten schließlich von den Wiederkäufern händisch abgeholt werden. Diese Umstände gehören für Privatanleger bereits seit dem Jahr 1848 der Vergangenheit an. Denn zu diesem Zeitpunkt wurde die erste Warenterminbörse in Chicago gegründet. Die Kontrakte werden seither schriftlich fixiert, sodass Güter abstrakt gehandelt werden konnten. 

Futureskontrakte enthalten folgende Informationen:

  • Rohstoff: um den es bei dem Kontrakt geht
  • Menge sowie Qualität: der Handelsware
  • Preis: Kaufpreis des Guts
  • Termin: Zeitpunkt zu dem erfüllt werden muss

HINWEIS!
Trader müssen beachten, dass der Termin in europäischen Kontrakten bindend ist. Währenddessen ist der Erfüllungszeitpunkt in amerikanischen Verträgen offen. Das hat den Vorteil, dass Händler zu jedem Zeitpunkt verkaufen können.

Rohstoff Future Beispiel dazu: Falls der Trader bemerkt, dass der Kurs stark abfällt und er das Risiko eines weiteren Kursabfalls nicht tragen möchte, verkauft er rasch seine Kontrakte. Auch bei einem starken Anstieg wollen einige Investoren schnell von dem Vertrag loskommen, da der Preis schließlich wieder abfallen könnte. In beiden Fällen ist es für den Anleger günstig, das Termingeschäft sofort auflösen sowie zu handeln.

Rohstoff Futures für Privatanleger: so investieren Anleger aktuell

Derzeit stehen Anlegern unterschiedliche Möglichkeiten zur Verfügung, um in Rohstoffe zu investieren. Heutzutage gibt es immer noch die Möglichkeit, händisch mit den Gütern umzugehen. Am sogenannten Kassa- oder Spotmarkt können Waren erworben, transportiert sowie gelagert werden. Investoren, die sich an dem direkten Handel nicht beteiligen und lediglich von den Kursen beim An- und Verkauf von Rohstoffen profitieren möchten, bleibt noch der Handel an der Börse. Der Handel mit Rohstoff Futures für Privatanleger an der Börse ist und bleibt eine der besten Möglichkeiten, um am Rohstoffmarkt zu partizipieren. Der Kassa – sowie Spotmarkt bleibt daher schon immer den Händlern vorbehalten, die direkt mit den Waren umgehen wie Großhändler sowie Einzelhändler. Der Handel mit Rohstoff Futures für Privatanleger an der Börse ist die beste Möglichkeit, durch Spekulationen mit Grundgütern Gewinne zu erwirtschaften. Doch auch Rohstoff Futures für Privatanleger müssen richtig gehandelt werden. Schließlich möchten die Privatleute nicht an das Geschäft gebunden sein. Daher müssen die Positionen vor Ablauf des Termins glattgestellt werden. Dass erreichen Anleger, indem sie bei einer Long Position verkaufen sowie bei einer Short Position verkaufen. Der Erlös aus dem Anfangsgeschäft sowie dem Endgeschäft stellt den Gewinn für den Händler dar.

TIPP!
Investoren, die mit Edelmetallen handeln, sehen sich ebenso am Kassamarkt nach entsprechenden Waren um. Gold- oder Silberwaren sind schließlich in kleinen Mengen einfach zu transportieren und können sogar im eigenen Heim zwischengelagert werden. Beim Verkauf werden sie bei einem Händler zum Kauf angeboten.

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Handelsstrategien für Rohstoff-Futures

Anleger können Rohstoff Futures für Privatanleger am besten als Teil eines umfangreichen Portfolios traden. Somit können andere Wertpapiere die hohe Volatilität, die sich bisweilen an den Rohstoff Märkten zeigt, ausgleichen. Gute Handelsstrategien für Rohstoff-Futures stellt darüber hinaus der Handel mit Futures in Form von ETFs dar. Bei ETFs handelt es sich um sogenannte Exchange Traded Funds. Die Fonds bilden die Indizes unterschiedlicher Firmen und auch verschiedener Branchen ab. Bei diesem Finanzinstrument ist es möglich, nicht in die Grundstoffe direkt zu investieren, sondern in die Firmen, die mit den Stoffen umgehen. Der indirekte Handel mit ETFs kann auf lange Sicht gute Gewinne einbringen. Wer beispielsweise in die Metallindustrie investieren möchte, sollte sich nach einem Rohstoff Futures ETF umsehen, in dem Indizes von Unternehmen abgebildet werden, die in die Metallverarbeitung investiert sind. Dadurch partizipieren Anleger indirekt am Rohstoffhandel sowie an den Gewinnen der jeweiligen Firmen. Die Papiere sind stark von den Gewinn- sowie Verlustgeschäften der jeweiligen Branche abhängig. Zudem haben ETFs den Vorzug, dass Investitionen gestreut werden. Statt lediglich in ein einzelnes Unternehmen oder gar eine Branche zu investieren, kann je nach Zusammensetzung des Produkts gleich in unterschiedlichen Bereichen Geld angelegt werden. Somit haben Investoren mehr Möglichkeiten hohe Gewinne zu erwirtschaften sowie Verluste einzugrenzen. 

Handelsstrategien für Rohstoff-Futures im Überblick:

  • Ein breit angelegtes Portfolio in einem Depot hilft, Verluste auszugleichen
  • Der Handel mit einem Rohstoff Futures ETF bietet gute Gewinnmöglichkeiten
  • Ein Rohstoff Futures ETF kann eine Branche abbilden
  • Furch den Handel mit einem Rohstoff Futures ETF erzielen Anleger eine breite Streuung in verschiedene Sparten

TIPP!
Am besten ist es, dem eigenen Depot Rohstoff Futures ETFs aus Branchen hinzuzufügen, in denen sich ein Anleger gut auskennt. Denn dann ist es einfach zu entscheiden, wann das Produkt am besten ge- oder verkauft werden soll.

An welchen Börsen werden Rohstoff Futures gehandelt?

Futures werden auf der ganzen Welt gehandelt. Die größten Terminbörsen für Rohstoffe befinden sich in den USA. Daher werden die meisten Grundstoffe in US-Dollar gehandelt. Die älteste Börse für den Handel mit Futures ist die Chicago Board of Trade, die CBOT. Dort wird hauptsächlich mit Getreide wie Weizen, Sojabohnen oder Mais gehandelt. Weltweit führend für Futures aus dem Agrarbereich ist die Börse ICE Futures US. Dort werden hauptsächlich Orangen, Kaffee oder Baumwolle sowie viele weitere Agrarprodukte getradet. Eine der größten Rohstoff Terminbörsen international ist die New York Mercantile Exchange, die NXMEX. Dort werden Metallarten sowie Energieträger wie Erdöl, Gold sowie Silber angeboten. Dahingegen ist die London Metal Exchange, die LME hauptsächlich auf Metalle wie Aluminium, Kupfer oder Blei spezialisiert. Die wichtigste europäische Rohstoffbörse ist dagegen die London International Financial Futures Exchange, die LIFFE wo Agrarrohstoffe wie Getreide, Kaffee, Kakao oder Zucker dargeboten werden. Des Weiteren gibt es noch die Eurex, die zu einem der bedeutendsten Handelsplätze im deutschsprachigen Raum gehört. Sie entstand bereits im Jahr 1998 aus einem Zusammenschluss der Deutschen Terminbörsen mit der Swiss Options and Financial Futures Exchange.

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Fazit: Chancen und Risiken für Anleger durch die Investition in Rohstoff Futures

Der Rohstoffmarkt bietet insbesondere Investoren, die sich gut in diesem Markt auskennen profitable Möglichkeiten hohe Gewinne zu erzielen. Bei dem stark volatilen Geschehen am Markt, das vor allem von äußeren Einflüssen wie vom Wetter sowie von Angebot und Nachfrage bestimmt wird, können Anfänger sich leicht verspekulieren. Eine gute Hilfe bietet in diesem Fall ein Investment in EFTs. Denn dadurch kann eine breite Streuung in diesen Handelsmarkt erfolgen, der auf lange Sicht gute Gewinne verspricht. Wer zudem in unterschiedliche Finanzinstrumente investiert hat, geht vollends auf Nummer sicher. Für Einsteiger eignet sich am ehesten der Edelmetallmarkt oder der Rohölmarkt. Das ist auch praxiskonform. Denn die meisten Anleger konzentrieren sich zu Beginn meistens auf Gold, Silber, Kupfer oder Öl. Beim Heizöl machen sich die Saisonalitäten am ehesten bemerkbar. Auch beim Goldpreis merken Anleger sofort, wenn sich an der Börse eine Kurskorrektur anbahnt. Denn in Krisenzeiten steigt für gewöhnlich der Gold- sowie Silberpreis stetig an. Mit ein bisschen Erfahrung lassen sich auch die anderen Märkte erobern. Dennoch sollten Anleger am Rohstoffmarkt immer die Gefahren im Blickfeld haben und ihr gesamtes Kapital nie in einen bestimmten Grundstoff investieren. Mit einer guten Streuung begegnen Händlern den Gefahren am Handelsmarkt im Voraus.