BESTE BÖRSEN APP – GESUCHT, GEFUNDEN

Was ist die beste Börsen App? Wir haben verschiedene Anwendungen getestet und auch ein paar mobile Websites unter die Lupe genommen. Weil viele Apps nur für OS und Android verfügbar sind, werfen wir außerdem einen Blick auf Windows Phone und Blackberry OS und fragen nach Angeboten für Nischensysteme wie Ubuntu Touch.

BESTE BÖRSEN APP – INHALT

  1. Was soll eine gute Börsen App können?
  2. Die beste Börsen App im Test
    1. Finanzen.net
    2. OnVista
    3. Bloomberg
    4. Börse Frankfurt
    5. Yahoo Finanzen
    6. Finanzen100
  3. Alternativen für kleinere Betriebssysteme
Interactive Brokers vs DEGIRO

WAS SOLL EINE GUTE BÖRSEN APP KÖNNEN?

Was eine Börsen App bieten muss, das hängt natürlich vor allem vom individuellen Anlagestil ab. Wer vor allem kurzfristig auf Basis der Technischen Analyse kauft, der ist an fundamentalen Daten womöglich weniger interessiert. Wer umgekehrt langfristig investiert, für den sind die relative Stärke oder Unterstützungslinien im Chat weit weniger interessant als das Kurs-Gewinn-Verhältnis oder die Dividendenrendite.

Technische und fundamentale Analyse
Für die Auswahl von Aktien und anderen Wertpapieren bieten sich zwei unterschiedliche Herangehensweisen an. Die Technische Analyse untersucht Kursverläufe, um beispielsweise Trends oder wichtige Marken zu identifizieren. Etwa eine Grenze, die regelmäßig nicht über- oder unterschritten wurde. Ein wichtiges Hilfsmittel sind dabei Charts, also Grafiken der Kursverläufe.
Bei der Fundamentalanalyse steht dagegen der „wahre Wert“ eines Unternehmens im Mittelpunkt. Anhand von betriebs- und volkswirtschaftlichen Daten werden Prognosen für die Zukunft getroffen. Genutzt wird diese Analysemethode beispielsweise beim Value Investing. Dabei versucht man Unternehmen zu finden, deren Kurs die Ertragskraft nicht ausreichend abbildet, die also günstig zu haben sind, obwohl die Firma wirtschaftlich gesund ist.
Insgesamt wird die Technische Analyse für allem für kurzfristige Prognosen genutzt, die fundamentale Analyse vor allem für längerfristige Ausblicke. Eine Ausnahme ist das Newstrading, bei der aus aktuellen Nachrichten aufgrund fundamentaler Überlegungen kurzfristige Anlageentscheidungen getroffen werden. So kann der Ausgang einer Parlamentswahl einen Kursanstieg oder -rückgang auslösen.
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Trotz der unterschiedlichen Anlagestile werden einige wichtige Funktionen von fast allen Anlegern nachgefragt. Sie sollten also auf jeden Fall enthalten sein:

  • Aktuelle Kurse
  • Ständig aktualisierte Charts
  • Musterdepot und Watchlist
  • Wichtige Fundamentaldaten wie KGV und Dividendenrendite
  • Infos zu Kosten bei Fonds und Zertifikaten
  • Aktuelle Nachrichten

Das Herzstück sind natürlich und Charts. Dazu gehört aber auch eine die Möglichkeit, einige wichtige Daten wie das Kurs-Gewinn-Verhältnis abzufragen. Wenn auf Basis der App Anlageentscheidungen getroffen werden sollen, sind natürlich auch Informationen zu den Kosten eines Fonds oder Zertifikats wichtig.

Wer nur den Wert seiner Investition verfolgen will, für den ist ein Musterdepot oder eine Watchlist wichtig. Im Musterdepot können die gekauften Wertpapiere eingetragen werden. Damit lässt sich der Wert des Depots leicht nachverfolgen ohne ständig das eigentliche Depot zu öffnen – und damit womöglich unfreiwillig Zugangsdaten preiszugeben. In der Watchlist wiederum können Papiere geführt werden, die man kaufen will. Beispielsweise eine Aktie, die seit längerem fällt, bei der man aber eine Trendwende erwartet.

Aktuelle Nachrichten bieten vor allem dann einen Zusatznutzen, wenn sie gezielt zu einzelnen Indizes oder Aktien aufgerufen werden können. Wenig hilfreich ist es, wenn Börsen-Apps die Tageszeitungen kopieren wollen und über Gewaltverbrechen und Sportereignisse berichten, statt sich auf Finanznachrichten zu konzentrieren.

BESTE BÖRSEN APP IM VERGLEICH

Untersucht haben wir vor allem deutschsprachige Apps. Außen vor bleiben Anwendungen, die nur den Kunden einer bestimmten Bank offen stehen. Denn beim Depotvergleich darf die Qualität der Börsen-App zwar eine Rolle spielen, sie sollte aber nicht das entscheidende Kriterium sein. Zu jeder Anwendung wurde auch aufgeführt für welche Betriebssysteme sie zur Verfügung steht. Bei allen Apps gibt es aber auch eine für Mobilgeräte optimierte Version der Website. Diese lässt sich mit allen Betriebssystemen nutzen, wenn ein Browser installiert ist.

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FINANZEN.NET

  • iOS (iPhone, iPad)
  • Android
  • Windows Phone
  • Blackberry OS

Kaum eine Börsen App ist für so viele Betriebssysteme verfügbar wie die von Finanzen.net. Während sich ein großer Teil der Anbieter auf iOS und Android beschränkt, hat das Portal aus Karlsruhe auch Anwendung für Windows Phone und Blackberry OS im Angebot. Außerdem gibt es für das iPad eine eigene Version und obendrein sogar noch eine kostenpflichtige Pro-Version.

Über den Finanzen Verlag (€uro, €uro am Sonntag, Börse Online) gehört das Portal zum Axel Springer Verlag. Die Schwesterprodukte versorgen die App teilweise auch mit Hintergrundinformationen. Weniger schön: Die Beiträge brechen in den kostenlosen Versionen oft mitten im Artikel ab, auch kaufen lassen sie sich nicht. Allerdings muss man feststellen, dass die meisten Konkurrenten solche Beiträge erst gar nicht anbiete.

Die App ist sehr übersichtlich, das macht Spaß. Leider lassen sich zu den Indizes nicht so ohne weiteres Einzelwerte aufrufen. Im Test findet die Suche zum Begriff MDAX nur Optionsscheine und Zertifikate, aber nicht den Index selbst. Sehr schön ist die Darstellung der jeweils drei besten und schlechtesten Werte, aber was ist mit dem Rest?

Leicht zu bedienen und übersichtlich ist die Watchlist, in die sich Papiere einsortieren lassen, die man gerne beobachten will.

Fazit: Sehr gut ist die große Anzahl an unterstützten Betriebssystemen. Die App selbst hat sehr gut Ansätze, scheitert aber teilweise im Detail.

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onvista bank

  • iOS 
  • Android

Die onvista bank gehört zu den Klassikern unter den Börseninformationsdiensten. In den 1990er Jahren startete das Unternehmen und war damals einer der wenigen börsennotierten neuen Technologie- und Medienwerte, die Gewinne schrieben. Zur Gruppe gehörte auch der Anzeigenvermarkter Ligatus sowie bald weitere Portale. Mit der Übernahme durch die französische Boursorama S.A., einer Tochter der Großbank Société Générale, konzentrierte man sich wieder ganz auf das Thema Finanzen. Mit der onvista bank ist das Unternehmen heute auch selbst Broker, das Finanzportal besteht aber weiter.

Die App wird für die Betriebssysteme Android und iOS angeboten. Außerdem gibt es eine für Mobilgeräte optimierte Variante für Nutzer von Blackberry, Windows Phone und anderen Betriebssystemen. Auf der Internetseite wird zwar eine Windows Phone App beworben, der Link führt allerdings zur Mobilversion der Internetseite.

Sehr umfangreich ist das Angebot an Daten. Kurse, Charts und fundamentale Informationen sind per Mausklick abrufbar. Zu den meisten Indizes lassen sich alle Einzelwerte aufrufen und nach Tops und Flops sortieren. Auch passende Optionsscheine, Zertifikate und Fonds können angezeigt werden, zu diesen findet man meistens auch Informationen zum Thema Kosten.

Chartanalysen sind allerdings nur eingeschränkt möglich und die App ist weniger übersichtlich als die von Finanzen.net. Wer sie öffnet, erhält erst einmal aktuelle Nachrichten präsentiert, die noch nicht einmal immer etwas mit der Börse zu tun haben. Die Nachrichtenauswahl könnte deutlich fokussierter sein.

Fazit: Sehr gutes Angebot an Daten, leider manchmal etwas unübersichtlich.

BLOOMBERG

  • iOS
  • Android
  • Windows Phone
  • Blackberry OS

Bloomberg ist nicht nur eine Börsen App, sondern einer der wichtigsten und größten Informationsdienstleister rund um die Finanzmärkte. In vielen Handelssälen liefert die Finanz-Nachrichtenagentur den Händlern Kurse und aktuelle Informationen. Erst 1981 gegründet machte sie ihren Eigentümer, den zeitweiligen New Yorker Bürgermeister Michael Bloomberg, zum Milliardär.

Doch Bloomberg ist nicht gleich Bloomberg. Die kostenlose App ist natürlich nur eine abgespeckte Version dessen, was zahlende Kunden erhalten. Trotzdem ist das Informationsangebot riesig. Wahlweise lässt sich der Fokus auf Asien, Europa oder den amerikanischen Doppelkontinent legen. Allerdings hat diese Internationalität auch Nachteile, wenn man – wie viele Anleger – überwiegend in Deutschland und den europäischen Nachbarländern investiert. Dann muss man sich erst einmal auf die Suche nach dem DAX machen, denn zunächst werden europäische Indizes sowie der französische CAC 40 angezeigt. MDAX, TecDAX oder gar SDAX kommen natürlich noch weiter hinten. Außerdem gibt es keine deutschsprachige Version.

Fazit: Sehr gut für international investierende Anleger, wer stark auf den deutschen Markt setzt, der muss lange suchen. Außerdem nur in englischer Sprache.

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BÖRSE FRANKFURT

  • iOS
  • Android

Diese App wird von der Börse Frankfurt höchstselbst herausgegeben, genauer gesagt von der Deutsche Börse AG, dem Träger der Frankfurter Wertpapierbörse. Echtzeitkurse und Charts, direkt von der Quelle – gibt es eine bessere Möglichkeit? Eigentlich kaum, zumal man auch ein eigenes Konto anlegen und dann eine Watchlist anlegen. Die aktuellen Meldungen sind alle finanzbezogen und aktuell.

Allerdings gibt es auch einen Hacken. Denn natürlich beschränkt sich das Datenangebot auf die Frankfurter Wertpapierbörse mit Xetra. Das bedeutet keineswegs, dass nur deutsche Aktien aufgeführt werden. Auch zahlreiche internationale Papiere werden in Frankfurt gehandelt. Nur wer exotische Aktien handeln will, muss das womöglich an einer ausländischen Börse tun – und findet dann seine Kurse in der App nicht.

Eine gute App mit Kursen in Echtzeit und relevanten Nachrichten. Natürlich begrenzt auf an der Frankfurter Wertpapierbörse oder über Xetra gehandelte Papiere.

FINANZEN100

  • iOS
  • Android

Aktuelle Kurse, Finanznachrichten und Charts bietet auch die App von Finanzen100. Wie bei den meisten Konkurrenten lässt sich ein Musterdepot einrichten, dessen Kurse sich auch regelmäßig aktualisieren. Wie Finanzen.net gehört das Unternehmen mittlerweile zu einem der großen Medienkonzerne, in diesem Fall zur Hubert Burda Medien, die auch bekannte Titel wie Chip oder Focus verantwortet.

Tatsächlich verfügt der Dienst über ein gutes redaktionelles Angebot das mehr bietet als nur Nachrichten aus dem dpa- oder Reuters-Ticker. Davon profitiert auch die App.

Fazit: Die App bietet das übliche Angebot an Kursdaten, daneben aber auch ein gutes Nachrichtenangebot, das einen echten Mehrwert zu vielen Konkurrenten schafft.

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YAHOO FINANZEN

  • iOS
  • Android

Yahoo ist ein Urgestein des Internets – und gilt deswegen mitunter als verstaubt. Bei der Online-Suche hat sich das Portal von Google den Rang ablaufen lassen und die Idee der Portale als Einstieg ins Netz hat kaum noch Anhänger.

Trotzdem ist die Finanz-App von Yahoo einen Blick wert. Sie ist auch in deutscher Sprache erhältlich und bietet zahlreiche Informationen und Nachrichten zu Wertpapieren rund um den Globus.

Die Bedienung ist einfach und intuitiv. Die einzelnen Werte wie etwa der DAX lassen sich mit einem Fingertipp aufrufen und näher betrachten. Durch Drehen des Smartphones erscheint die Chart-Ansicht.

Fazit: Eine einfach zu bedienende und übersichtliche App mit zahlreichen Daten und Kursen in Echtzeit. Hier ist Yahoo durchaus auf der Höhe der Zeit.

ALTERNATIVE: MOBILE WEBSITE

Nur wenig Auswahl haben Nutzer eines Blackberry oder eines Smartphones mit Windows Phone. Neben der englischsprachigen App von Bloomberg fällt vor allem Finanzen.net durch ein gutes Angebot auch für seltenere Betriebssysteme auf. Daneben gibt es noch Angebote von hier nicht aufgeführten Anbietern wie MSN. Noch schlechter sieht es für Nutzer alternativer Betriebssysteme wie Ubuntu Touch oder Tizen aus.

Nutzer von Ubuntu Touch müssen deshalb aber nicht auf Börseninformationen verzichten und Windows Phone oder Blackberry Kunden können auch die Angebote von OnVista, Finanzen100 oder der Deutschen Börse AG nutzen.

Denn die Webseiten gibt es auch in einer für Mobiltelefone und Tablet PCs optimierten Variante. Sie sind äußerlich von den Apps meist kaum zu unterscheiden und werden über den Browser aufgerufen. Der Link dorthin lässt sich wie eine App auf dem Smartphone ablegen und auch so aufrufen. Tatsächlich sind auch einige Android- und iOS-Apps eigentlich nur Links.

Nur an manchen Stellen sind die Apps dann doch überlegen. Weil ein Teil der Daten lokal abgespeichert ist, müssen weniger Informationen übertragen werden und sie sind deshalb schneller. Ein Vorteil, der bei Börsen Apps allerdings kaum ins Gewicht fällt.

Die meisten Seiten erkennen übrigens, wenn man mit einem Tablet PC oder Smartphone auf sie zugreift und leiten automatisch auf die optimierte Website weiter. Funktioniert das nicht, dann kann man es mit einem mobil, ml oder m statt des www probieren, also beispielsweise m.onvista.de statt www.onvista.de oder m.finanzen100.de.

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FAZIT

Es gibt eine ganze Reihe guter Apps. Die beste Börsen App ist natürlich die, die zu den jeweiligen individuellen Ansprüchen passt. Finanzen100 bietet zahlreiche Zusatzinformationen, OnVista eine besonders große Datenbank und die Börse Frankfurt besonders gute Informationen zu allen in Frankfurt und über Xetra gehandelten Wertpapieren. Finanzen.net wiederum bietet auch Apps für Blackberry OS und Windows Phone. Daneben bieten auch einige Broker ein gutes Informationsangebot.

Bilderquelle: shutterstock.com